Kältemittel
09. Dezember 2019

Eigenschaften von Ammoniak

Weshalb wird ein derart gefährlicher Stoff seit 120 Jahren als Kältemittel verwendet?

Eigenschaften von Ammoniak

Ammoniak ist giftig. Es ist ein stechend riechendes Gas, das auf die Atmungsorgane und die Schleimhäute wirkt.

Ammoniak ist brennbar. Die Zündgrenze liegt bei 630°C, in Abwesenheit von katalytisch wirkendem Stahl sogar bei 850°C.

Mit einem brennenden Span kann Ammoniak nicht entzündet werden, wohl aber mit einem Schweißbrenner.

Ammoniak ist explosibel. Die untere Explosionsgrenze in Verbindung mit Luft beträgt 15,0 %, die obere Explosionsgrenze 30,2% (bezogen auf 20°C und 1,013 bar).

 

Weshalb wird ein derart gefährlicher Stoff seit 120 Jahren als Kältemittel verwendet?

  • Die Herstellkosten sind gering.
  • Die thermodynamischen Eigenschaften sind, verglichen mit anderen Kältemitteln, günstig.
  • Die ökologischen Werte sind in Ordnung: ODP = 0, GWP = 0.
  • Wahrnehmung ab Geruchsschwellenwert von 5 -10 ppm (Volumen in Luft)

ppm - parts per million -  der millionsten Teil einer Einheit

Eigenschaften von Ammoniak_ppm

 

Verwendbare Materialien

Hauptsächlich verwendeter Werkstoff ist Stahl und seine Legierungen, Galvanische Oberflächen werden durch Ammoniak zerstört.

Zink wird durch Ammoniak in Gegenwart von Wasser vollkommen aufgelöst.

Kupfer kann als Werkstoff nicht verwendet werden. In Gegenwart von Wasser bildet sich Ammoniumhydroxid. Dieses löst unter Bildung des charakteristischen blaufarbigen Kupfer-Ammoniumkomplexes Kupfer leicht auf.

Phosphorbronze ist gegenüber Ammoniak am beständigsten. Es wird in Wellenabdichtungen eingesetzt. Alternatives Material ist Kohle und Siliziumkarbid.

Quecksilber bildet mit Ammoniak explosive Gemische, Abhilfe bietet Wismutamalgamzusatz.

 

Welche Konzentrationensgrenzen gibt es?

Eigenschaften von Ammoniak_Konzentrationensgrenzen

 

  • MAK-Wert 50 ppm
  • 300 ppm kaum erträglich. Bei Einwirkung von mehr als einer Stunde noch unschädlich.
  • 700 - 1.000 ppm unerträglich. Bei längerer Einwirkung Schädigung der Atmungswege.
  • 2.000 - 3.000 ppm nach 0,5 - 1 Stunde tödlich. An den Augen treten Hornhautentzündungen auf.
  • 5.000 - 6.000 ppm führen nach 30 Minuten zu Erblindung und zum Tode
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