Schmierstoff von Klüber Lubrication

Verfügbarkeit und Effizienz im Dauerbetrieb
Erdinger Weißbräu als familiengeführtes Unternehmen hat
sich mit seiner traditionell bayrischen Braukunst auf dem
internationalen Getränkemarkt erfolgreich etabliert. Qualität
und Geschmack der Weißbierspezialitäten sind dafür ebenso
verantwortlich wie eine moderne und hochverfügbare
Produktionstechnik. Dabei zählt jedes Detail, wie nicht
zuletzt die Auswahl des passgenauen Schmierstoffs für die
Kältekompressoren zeigt.
Die Marke Erdinger Weißbier ist seit Jahrzehnten international
bekannt. Der jährliche Gesamtabsatz liegt bei 1,5 Millionen
Hektolitern Bier. Damit ist die Weißbräu Werner Brombach
GmbH die größte deutsche Weißbierbrauerei in Familienbesitz.
Und doch wird noch immer jede einzelne Flasche in Erding vor
den Toren Münchens gebraut. Daran hat sich seit der Gründung
der Privatbrauerei vor über 130 Jahren nichts geändert.
Die technische Ausstattung der traditionsreichen Braustätte
wird kontinuierlich den neusten Produktionsstandards ange-
passt. So ging zum Beispiel 2017 eine neue Flaschenabfüllung
in Betrieb, mit der die Kapazität auf bis zu 165.000 Flaschen
pro Stunde angewachsen ist. Und auch die Kältetechnik
hat sich gewandelt: Waren Kältekompressoren im Erdinger-
Gründungsjahr 1886 gerade erst erfunden, so bilden sie heute
das unverzichtbare Herzstück der Produktion. Verfügbarkeit
und Energieeffizienz der Kältemaschinen haben damit in der
Lebensmittelindustrie allgemein eine sehr hohe Priorität.
Schmierstoffe spielen bedeutende Rolle
Der Hauptgrund für die Verwendung von Ammoniak als
Kältemittel ist die hohe Wirtschaftlichkeit: Seine sehr guten
thermodynamischen Eigenschaften ermöglichen es, enorm
energieeffiziente Kälteanlagen zu bauen. Ammoniak besitzt kein
Ozonabbaupotenzial und trägt nicht zum Treibhauseffekt bei.
Dies ermöglicht einen nachhaltigen Kältebetrieb.
Daneben wird aber auch die Bedeutung des im Kompressor
verwendeten Schmierstoffs deutlich: Das Kälteöl im Kolben-
kompressor hat die Aufgabe, Lager und sich gegeneinander bewegende Bauteile, wie z. B. Kurbelwelle oder Kolben zu
schmieren, abzudichten und zu kühlen.
Das aus dem Verdichtungsraum des Kompressors mitgerissene
Öl (dampf- und tropfenförmig) kann durch den Ölseparator
nicht vollkommen abgeschieden werden und gelangt so in
den Kältekreislauf. Dort kommt das Öl bei den herrschenden
Temperaturen (von –35 °C bis 130 °C) sowohl mit dem flüssigen
als auch mit dem dampfförmigen Ammoniak in Kontakt und
kann folgende Probleme hervorrufen:
- Schwarzfärbung des Öles durch chemische Reaktionen zwischen Öl und Ammoniak
- Zusetzen der Ölfilter
- schwarze, gummiartige Ablagerungen besonders an heißen Stellen wie im Kompressor und im Kondensator (dadurch schlechter Wärmeübergang)
- Dichtungsprobleme
- kurze Ölwechselintervalle durch schnelle Ölalterung
- Anstieg der Viskosität durch Verdampfung leichtsiedender Ölanteile
- hoher Öleintrag im Kältekreislauf (Verdampfung leichtsiedender Anteile), dadurch häufigere Entleerung der Ölfallen notwendig und hoher Ölverbrauch
- Bauteilverschleiß
- wachsartige Ablagerungen im bis zu –35 °C kalten Verdampfer
Eine der Hauptursachen für die genannten Probleme sind
die Reaktion des Kälteöles mit Ammoniak, welches durch
Verdampfung und Ölwurf in den Kältekreislauf eingebracht
wird. Der Ölverbrauch der Anlage hängt von der Löslichkeit,
Verdampfungsstabilität und Effizienz des Ölabscheiders ab.
Die Verdampfungsrate bei naphtenbasischen Ölen kann je
nach Formulierung höher liegen als die von hochausraffinierten
Mineralölen wie Klüber Summit RHT 68 welches den
Ölverbrauch reduzieren kann.
Viele nichtbehandelte Mineralöle können Bestandteile enthalten,
die die chemische und thermische Stabilität des Öles reduzieren
(z. B. ungesättigte, schwefel- und sauerstoffhaltige Substanzen,
die den Alterungsprozeß beschleunigen und zur Rückstands-
bildung führen können). Kommt Ammoniak mit diesen Ölen in
Berührung, kann dies zu den oben genannten Problemen wie
Schwarzfärbung, Ablagerungen, Filterproblemen und kurzen
Ölwechsel-Intervallen führen.
Passgenaues Schmieröl für Kältekompressoren
Klüber Lubrication hat mit Klüber Summit RHT 68 ein hochaus-
raffiniertes und mit Wasserstoff behandeltes (hydrotreated)
Mineralöl, aus dem die unerwünschten Begleitstoffe aus
dem Grundöl reduziert wurden. Es weist einen niedrigen
Dampfdruck auf. Es kann je nach Betriebsbedingungen bis
zu einer Verdampfungstemperatur von -39 °C verwendet
werden. Sein enger Fraktionsschnitt reduziert den Ölverbrauch
im Vergleich zu herkömmlichen Mineralölen deutlich. Durch das verdampfungsstabilere Klüber Summit RHT 68 wird der
Ölgehalt im Kältemittel reduziert und sorgt damit für einen
effizienten Betrieb der Kälteanlage.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Mit diesen guten Argumenten entschlossen sich auch die
Erdinger Weißbier-Experten schon vor rund 15 Jahren für
eine Umstellung auf Klüber Summit RHT 68 von Klüber
Lubrication – der Beginn einer langfristigen Partnerschaft von
zwei Marktführern und Spezialisten in ihren Bereichen. Nach
ihrer Erfahrung bestätigen die Praktiker vor allem einen sehr
viel geringeren Ölwurf sowie verbesserte Standzeiten der
Gleitringdichtungen. Außerdem gestaltet sich der Entölvorgang
nun einfacher, da das Öl sehr viel sauberer und fließfähiger aus
der Anlage kommt.
Auch in vielen anderen Anlagen und Branchen kommen
Ammoniak-spezifische Kälteöle aus dem Produktportfolio von
Klüber Lubrication weltweit zum Einsatz – heute und in Zukunft.