Anwendungen
11. April 2017

Entölen von Ammoniak (NH3) Kälteanlagen

Im Gegensatz zu FKW-Kältemitteln mischt sich Ammoniak nicht mit Öl.

Entölen von Ammoniak (NH3) Kälteanlagen

Im Gegensatz zu FKW-Kältemitteln mischt sich Ammoniak nicht mit Öl. Da die Dichte des Öls höher ist als die des Ammoniaks, setzt es sich in den Apparaten an tiefster Stelle ab und kann dort über ein Sicherheitsölablassventil abgelassen werden.

Die Fließfähigkeit des Öls nimmt bei tieferen Temperaturen ab. Es müssen deshalb für Ammoniakanlagen Öle gewählt werden, die bei den in den Anlagen vorhandenen Verdampfungstemperaturen noch fließfähig sind. Kann dies nicht sichergestellt werden, muss die Anlage zum Entölen stillgesetzt und gewartet werden, bis die Temperatur so weit ansteigt, bis das Öl wieder fließfähig ist.

Anlagen, die im Vakuumbereich arbeiten (Verdampfungstemperatur <1 bar) erhalten einen getrennten Ölsammler. Im Normalbetrieb sind die Ventile in Zulauf- und Entgasungsleitung geöffnet, sodass sich das Öl absetzen kann. Vor dem Entölen wird das Zulaufventil geschlossen, damit das Kältemittel ausdampft. Das Ausdampfen erfolgt bei unisoliertem Behälter durch Wärmeeinstrahlung aus der Umgebung. Bei isolierten Behältern wird meist eine thermostatisch gesteuerte Elektroheizung eingebaut.

Zum Ablassen des Öls wird auch das Entgasungsventil geschlossen. Das restliche Kältemittel im Ölsammelbehälter reicht aus, um einen Druckanstieg zu bewirken, der das Öl beim Öffnen des Sicherheitsölablassventils ausfließen lässt.

 

 

 

Quelle:

IKET (Hrsg.)
Pohlmann Taschenbuch der Kältetechnik
Grundlagen, Anwendungen, Arbeitstabellen und Vorschriften

21., überarbeitete und erweiterte Auflage 2013
ISBN 978-3-8007-3393-4

VDE VERLAG GmbH, Berlin - Offenbach

 
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